Und wieder war ich mit Lola unterwegs. Wir waren vor zwei Wochen zum Karaoke, leider wollte es an dem Abend im Pub nicht so richtig musikalisch werden. Ob wir einfach zu früh gegangen sind oder die Bande betrunkener Männer einfach zu laut war, ist nicht sicher. Dafür haben wir einen jungen, amerikanischen Austauschstudenten klar gemacht. Na ja, wir haben es dann gestern Abend noch mal versucht, es gab zwar kein Karaoke, aber trotzdem machten wir uns auf den Weg eine potenzielle Männerbekanntschaft zu machen. Und das sollte an einem Abend, an dem ein WM-Spiel (England vs. USA) auch in den “Szene-Restaurants” ausgestrahlt wird, ja nicht schwerfallen. Natürlich haben wir gut vorgeglüht , jede von uns trank circa eine halbe Flasche Sekt (Asti), der war echt süß, ich steh ja auf süß, der war also genau nach meinem Geschmack. Lola “bescherte” sich nach den letzten Schlucken, dass sie schon mächtig einen sitzen habe, ich, die doch so gut wie nie und auch nur ungern Alkohol trinkt, habe irgendwie nichts gemerkt. Ja, ich habe viel gelacht, aber das mache ich auch sonst.
Wir machten uns dann auf den Weg zur Fressmeile und kamen dort verpätet auch an, nachdem wir alle Geldautomaten meiner Bank abgeklappert haben, mir aber kein Automat mein Geld geben wollte, also war Sparen angesagt, schließlich musste ich ja auch irgendwie mein Taxi bezahlen. Also erst mal einen Laden finden, der uns männer- und atmosphäretechnisch zusagt. Rein da, Platz (in der Nähe eines Fernsehers) finden und Ausschau halten. Der Typ vor uns fiel schon mal raus, Lola fand ihn arrogant, ich nur äußerst konzentriert. Aber egal, Lola hatte schon jemand besseres entdeckt. Draußen saß ein Jungesellenabschied (neben den vielen Jungesellinnenabschieden der gefühlte 100.), dessen eines Mitglied wohl sehr ansprechend für Lola war. Sie versuchte ihm sogar in die “Nassräume” zu folgen, verpasste ihn aber um wenige Sekunden. Ich hatte mich auch schon gewundert, dass er zum einen ohne sie und sie dann auch erst so spät wieder am Tisch vorbeikam. Naja, unsere Gemüseplatte war verknuspert (leckeres Nomnom) und wir wollten ja noch in den Pub. Wir mussten an den Jungesellen vorbei und wurden, wie sehr oft an diesem Abend, von ihnen angesprochen und gebeten etwas zu kaufen. Ich tat dem Bräutigam und seinem Bruder den Gefallen, er tat mir einfach leid. Ich konnte ihm ansehen, dass ihm das alles unglaublich peinlich war. Ich unterhielt mich noch mit ihm und seinem Bruder, während Lola Informationen zu ihrer Beute einholte und auf die Idee kam ihm ihre Handynummer zukommen zu lassen. Sie schrieb ihre Nummer in eines der Partyhütchen, während ich plötzlich eine ganz andere Art von Verehrer neben mir hatte. Eine junge Frau (eher junges Mädchen, die kann nämlich nicht älter als 18 gewesen sein) wurde ebenfalls gebeten den Männer etwas abzukaufen und wurde plötzlich auf mich, genauer meine Haare aufmerksam. Da Lola sich eine Frisur von mir wünschen durfte und sie sich für Locken entschied (die übrigens 2 Stunden Vorbereitung in Anspruch nahmen, obwohl ich von Natur leichte Locken habe), glänzten meine langen roten Haare in vielen großen Schillerlocken (ungefähr!).
Diese schienen die junge Dame äußerst zu faszinieren, zumindest wollte sie sie unbedingt anfassen und beteuerte mehrmlas extremst eifersüchtig zu sein. Sie versuchte dann auch den Bruder dazu zu überreden ihr einen Kurzen auszugeben, wenn sie mir dafür etwas kauft, weil ich ja so tolle Haare hätte. Hui, wohin mit diesen Komplimenten? *hihihi
Wie genau es ausging, wissen wir nicht, wir mussten weiter. Auf dem Weg zum Pub kamen wir noch an einem anderen Laden dabei. An dessen Eingang wurden wir vom Türsteher angesprochen, der uns mitteilte, dass wir umsonst reinkämen. Sonst hätte der Eintritt 5€ gekostet. Er spürte wohl unsere Unschlüssigkeit, schließlich sah der Laden (sonst ein piekfeines Restaurant) ziemlich leer und mannlos aus. Er fragte mich also dreist, ob ich seinen Augen wirklich widerstehen könnte, nachdem ich dies bejahte, fragte ich, ob er denn meinen Augen widerstehen könne. Statt mir Honig ums Maul zu schmieren, kam nur ein “Jo”. Hä??? Hätte er nicht mit mir flirten müssen, bis alle Umstehenden auf dem Schleim ausrutschen? Vielleicht hatte er seinen Patzer bemerkt und gab uns zwei Freikarten, nachdem wir ihm versprachen bestimmt nochmal wieder zu kommen. Er drohte uns sogar noch, schließlich wisse er jetzt wie wir aussehen. Zitat: “Wenn wir uns hier in der Stadt begegnen …” Ähm, wie klug einem auch noch Angst vor Schläge zu machen. Schöööön doooof. Naja, lieb wie wir waren, versprachen wir das dann auch.
Endlich beim Pub angekommen, fing der Abend zumindest für mich richtig gut an. Livemusik, ein supi-dupi schnuckeliger Sänger, und Spaß ohne Ende. Gott sei Dank lagen auf den Tischen “Sabbervorlagen” aus (siehe unten), von denen ich mir natürlich auch gleich erst mal eine einpackte. Zwei süße Typen standen dann auch hinter uns, leider reagierten sie kaum auf unsere Blicke. Also fing Lola an aus den verbliebenen Vorlagen eine kleine Schnippselnachricht auf den Tisch zu schreiben. Ich ging schon mal raus, zum einen war es einfach zu laut um sich zu unterhalten, zum anderen versuchte ein schmieriger türkischer Drogendealer (nur unsere Empfindung, ob er wirklich türkisch oder Dealer war, wissen wir nicht!) ständig mit uns zu flirten, aber auf eine Art und Weise, die echt widerlich war. Er stellte sich das eine Mal so doof hin, dass mein eines Knie genau zwischen seinen Beinen stand. Iiiiiiiihhhh!!! Dann wollte er auch ständig sein Glas auf unserem Tisch abstellen, weil es ja so kalt sei, dann könne er nicht klatschen, blablabla.Egal, es ging uns ja um die beiden anderen Männeken. Ich ging also raus, auch um schon mal ein Taxi zu bestellen. Ich wartete draußen, bis dann endlich auch Lola und zumindest einer der Herren kam. Er und sein Freund würden auch bald nach Hause, blieben aber noch ein Weilchen im Pub. Tja, das war dann wohl nix. Nee, nicht ganz. Ich ergriff meine Chance und gab ihm meine Email-Adresse, Handynummer ist mir zu gefährlich. Bis jetzt hat er noch nicht geschrieben, aber er hat ja ein paar Tage Zeit. Wir gingen, obwohl mein Taxi noch 30 Minuten brauchte, natürlich NICHT nochmal bei diesem Türsteher vorbei. So weit kommt’s noch, erst drohen und dann noch belohnt werden. Das Gute ist, die Karten sind nicht terminlich beschränkt, also mal schauen, was demnächst noch so los ist.
So, hier zu sehen: meine “Bachelor”-Ausbeute, der junge Musiker/ die Sabbervorlage und unsere VIP-Freikarte.
Also, liebe Lola, das war mal wieder ein gelungener Abend, was ich heute vor allem daran merke, dass ich derbe Kopfschmerzen habe.
Das machen wir mal wieder. Bitte melde dich, wenn dein Prünz sich meldet, ich tue natürlich das Gleiche.
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